30. Oktober 2024 Lesung/Gespräch Aktualität einer Unangepassten: Maria Grollmuß (1896-1944)

Lesung und Vortrag mit Hanka Mark & Gerd-Rüdiger Hoffmann

Information

Veranstaltungsort

Rathaus
Markt 1
01968 Senftenberg/Zły Komorow

Zeit

30.10.2024, 16:00 - 18:00 Uhr

Themenbereiche

Deutsche / Europäische Geschichte, Erinnerungspolitik / Antifaschismus

Zugeordnete Dateien

Lesung und Gespräch mit

  • Hanka Mark
    (Schauspielerin) und
  • Dr. Gerd-Rüdiger Hoffmann
    (Philosoph)

Grußwort von

  • Andreas Pfeiffer
    (Bürgermeister der Stadt Senftenberg/Zły Komorow)

In der Veranstaltung stellen beide neue Überlegungen zur Sorbin, Katholikin, Sozialistin und Antifaschistin Maria Grollmuß (1896-1944) vor.

Die Schauspielerin Hanka Mark und der Philosoph Gerd-Rüdiger Hoffmann haben bereits mehrmals in der Kombination von Vortrag und Lesung Leben und Werk der sorbischen Intellektuellen Maria Grollmuß (Marja Grólmusec) vorgestellt. Eine Bewertung dieser herausragenden Persönlichkeit erwies sich dabei als schwierig. Der Grund dafür ist nicht zuerst die komplizierte Quellenlage, sondern vielmehr bisherige Versuche, Maria Grollmuß einer eindeutigen politischen Richtung zuzuordnen. Deshalb war es von Anfang an das Anliegen von Hanka Mark und Gerd-Rüdiger Hoffmann neben einem Vortrag über das Leben, die theoretischen und politischen Schriften sowie über die antifaschistischen Aktivitäten und das Leben in Nazi-Gefängnissen und im KZ Ravensbrück vor allem Maria Grollmuß selbst zu Wort kommen zu lassen. Hanka Mark wird Texte von Maria Grollmuß auf Deutsch und Sorbisch lesen.

Mit der Veröffentlichung der umfangreichen wissenschaftlichen Biografie zu Maria Grollmuß von Birgit Sack, die sich erstmals methodisch mit der Frage nach dem Einfluss von Erinnerungsnarrativen beschäftigt, sahen sie sich in ihrem Herangehen bestätigt, haben jedoch auch auf der Grundlage dieser neuen Forschungsergebnisse ihren Vortrag überarbeitet. Eine Konstante bei Maria Grollmuß bleibt: Die Unangepasstheit dieser moralisch so integren Frau. Ihr Ziel blieb stets, die „katholische Linke mit der sozialistischen Linken“ und sozialdemokratisches Reformstreben mit der Revolutionstheorie des Marxismus zu
versöhnen – rückhaltlos und ohne „Gemütsrücksichten auf alte Herren, denen das vielleicht nicht gefällt“.

Interessierte sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.

Literaturtipp:
Birgit Sack: Maria Grollmuß 1896 – 1944. Biografische Annäherung und Erinnerungsnarrative. Göttingen 2023. 644 S.

Standort

Kontakt

Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg

Telefon: +49 331 8170432