Fürstenwalde/Spree

Seit 2018 laden das Filmtheater UNION in Fürstenwalde/Spree und Anja Röhl für die Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg zu einer Film- und Gesprächsreihe ein, die das Leben mit Behinderung in den Fokus nimmt.

Nachdem im Mai 2018 in einer gemeinsamen Veranstaltung von Kino und Stiftung der Film "In meinem Kopf ein Universum" gezeigt worden war, entstand die Idee, eine ganze Reihe mit Filmen zum Themenbereich zusammenzustellen, die dann ab September jeweils an einem Donnerstag im Monat im Filmtheater zur Vorführung kommen – begleitet von einer Einführung und der anschließenden Möglichkeit zum Gespräch. Ansatzpunkt für die Auswahl der Filme war, dass Menschen nicht behindert sind, sondern in ihrem Leben behindert werden. Eine fortschrittliche Politik für Menschen mit Behinderung in ganz Europa sprach von Empathie, Achtung, Akzeptanz und dem Umgang auf Augenhöhe. Leider bestimmt heute zunehmend eine Wirtschaft den Pflege- und Förderbereich, die Verwaltungshürden aufbaut, Sparpolitik diktiert und Menschen als Kapital betrachtet, das sich nicht mehr „rechnet“.

In der Film- und Gesprächsreihe „Handicap“ soll durch Fallgeschichten eine nicht perfekte Welt auf vielerlei Weise sichtbar gemacht werden – manchmal witzig, manchmal traurig, aber immer Kraft gebend, Mut machend. Damit möchte die Reihe Einfühlung und Ermutigung bewirken, Menschen mit Behinderungen und Problemen nicht als Menschen zweiter Klasse anzusehen.

Mit der Reihe ist es gelungen, regelmäßig ca. 50 Menschen anzusprechen, wobei besonders beeindruckend ist, dass darunter auch diejenigen sind, die in Behinderteneinrichtungen und -werkstätten in und um Fürstenwalde leben und arbeiten. Sie müssen zum Teil einen erheblichen Aufwand betreiben, um an den Abendveranstaltungen teilzunehmen, was ihr großes Interesse belegt – ein Interesse, das die Gesellschaft (und manchmal auch die Betreuer*innen) insbesondere als „geistig behindert“ eingestuften Personen zu häufig absprechen.

Weitere Informationen zum Filmtheater UNION in Fürstenwalde/Spree

Gezeigt wurden bisher:

Auftakt

• In meinem Kopf ein Universum (Regie: Maciej Pieprzyca, Polen 2013, 111 min.)

Faltblatt zur ersten Runde (PDF-Datei) ...

• Draußen in meinem Kopf (Regie: Eibe Maleen Krebs, Deutschland 2018, 99 min.)
• Me too – wer will schon normal sein (Regie: Àlvaro Pastor Gaspar und Antonio Naharro, Spanien 2009, 103 min.)
• Lilja 4-Ever (Regie: Lukas Moodysson, Schweden 2002, 109 min.)
• Elling (Regie: Petter Næss, Norwegen 2001, 88 min.)

Faltblatt zur zweiten Runde (PDF-Datei) ...

• Weserlust Hotel – der Verrückte Filmdreh „All Inclusive“ (Dokumentarfilm, Regie: Eike Besuden, Deutschland 2017, 79 Minuten)

• Ich bin Sam (USA 2001, 132 Minuten)

• Erbsen auf halb 6 (Deutschland 2004, 111 Minuten)

• Kleine Helden (Frankreich 2016, 80 Minuten)

• All inclusive (Regie: Eike Besuden, Deutschland 2016, 55 min.) plus Gespräch mit dem Regisseur in Anwesenheit der Filmcrew

Faltblatt zur dritten Runde (PDF-Datei) ...

• Wir sind Champions (Regie: Javier Fesser, Spanien 2018, 119 min.)

• The Tic Code (Regie: Gary Winick, USA 1998, 91 min.)

• Hasta la Vista (Regie: Geoffrey Enthoven, Belgien 2012, 115 min.)

• Miffo (Regie: Daniel Lind Lagerlöf, Schweden 2004, 98 min.)