Eine Kooperationsveranstaltung von
- Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung der Universität Potsdam
- Gesprächskreis Bildungspolitik der Rosa-Luxemburg-Stiftung e.V.
- Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg e.V.
Zum Veranstaltungsbericht von Laura Emmerling
https://brandenburg.rosalux.de/dokumentation/id/41477/demokratinnen-fallen-nicht-vom-himmel/
Dass niemand als Demokrat*in geboren wird, ist ein Allgemeinplatz und zugleich ein Wesensmerkmal von politischer Bildung im Sinne von Demokratie-Lernen. Daraus ergibt sich auch ein Erziehungsauftrag der Schule in einer demokratischen Gesellschaft. Denn nur mündige Bürger*innen können emanzipiert und reflektiert urteilen und handeln und somit auch zum Schutz und zum Erhalt der Demokratie in der Bundesrepublik beitragen.
In diesem Sinne benennen die Lehrpläne der Bundesländer die Demokratiebildung als eine wichtige Aufgabe der Schule und ein fächerübergreifendes Thema im Unterricht. Der aktuelle Rahmenlehrplan der Länder Berlin und Brandenburg führt dazu aus: „Demokratisches Handeln kann und muss gelernt werden. Mit dem Wissen um das Wesen demokratischen Handelns in einem demokratisch verfassten Staat und durch selbstbestimmte Mitwirkung in schulischen, lokalen und globalen Kontexten erfahren die Schülerinnen und Schüler die Wirksamkeit des eigenen Handelns.“
Demokratiebildung in der Schule hat somit nicht nur die Aufgabe, abstraktes Wissen über politische Probleme der Zeit, über die repräsentative Demokratie und das Grundgesetz in der Oberstufe des Gymnasiums zu vermitteln, sondern sollte in allen Jahrgangsstufen auch ein Schwerpunkt des sozialen Lernens in der demokratischen Schule sein.
Trotz dieses Wissens über die Bedeutung der Demokratiebildung und der politischen Bildung im Allgemeinen führt das Thema in den Schulen und auch in der Lehrer*innenbildung in Deutschland eher ein Schattendasein. Ein Schlüssel für mehr Demokratie-Lernen in der Schule liegt dabei in der Sensibilisierung und Qualifizierung der Lehrkräfte.
Aktuell wächst aber eher die Verunsicherung über die politische Rolle der Lehrkraft im Unterricht, wie die Debatte über die Lehrkräfte-Meldeportale der AfD in vielen Bundesländern belegt. Die Gefahr einer wachsenden Entpolitisierung der Schule steht im Raum. Lehrkräftefortbildungen oder andere politische Initiativen zur politischen Bildung in der Schule sind eher Mangelware.
Der Bildungspolitische Dialog 2019 möchte deshalb kritische Fragen nach möglichen Leerstellen der Demokratiebildung in Schule und Lehrer*innenbildung stellen und den demokratischen Erziehungsauftrag von Lehrkräften sowie die entsprechenden politischen Rahmenbedingungen diskutieren.
Das Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung der Universität Potsdam, der Gesprächskreis Bildungspolitik der Rosa-Luxemburg-Stiftung e.V. und die Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg e.V. laden herzlich zur Teilnahme ein.
Der Eintritt ist frei.
PROGRAMM
Filmpräsentation
- „Demokratie lernen“: Selbstwirksamkeitserfahrungen ermöglichen (Deutsches Schulportal 2018)
An der Marktschule Bremerhaven sind die Schülerinnen und Schüler auf vielfältige Weise in Entscheidungsprozesse, die das Schulleben und das eigene Lernen bestimmen, eingebunden.
Keynotes
- Demokratiebildung mit welcher Absicht und mit welchen Perspektiven? Anmerkungen zum Wechselspiel zwischen Demokratie- und Menschenrechtsbildung
Prof. Dr. UWE BITTLINGMAYER und JÜRGEN GERDES (Pädagogische Hochschule Freiburg) - Demokratiebildung als Herausforderung für die Lehrer*innenbildung
Prof. Dr. WILFRIED SCHUBARTH (Universität Potsdam)
Podiumsdiskussion
- Prof. Dr. UWE BITTLINGMAYER
(Pädagogische Hochschule Freiburg) - Prof. Dr. WILFRIED SCHUBARTH
(Universität Potsdam) - Dr. ILKA HOFFMANN
(Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands der GEW) - Dr. CHRISTINE BIERMANN
(Laborschule/Universität Bielefeld) - JÜRGEN GERDES
(Pädagogische Hochschule Freiburg)
ANFAHRT
mit der Regionalbahn bis Potsdam Bhf. Park Sanssouci
dann ca. 750 m zu Fuß
mit den Buslinien 605 oder 606 bis Campus Universität / Lindenallee
dann ca. 250 m zu Fuß
Standort
Kontakt
Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg
E-Mail: info@bbg-rls.de
Telefon: +49 331 8170432