Eine Veranstaltung von OBENKINO Cottbus und der Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg e.V. in Kooperation mit der Fraktion Die Linke in der SVV Cottbus/Chóśebuz
Das OBENKINO präsentiert Film & Gespräch im Rahmen von LETsDOK - Bundesweite Dokumentarfilmtage.
Eintritt frei.
- Vorführung des Dokumentarfilms von Annette Ortlieb
(D 2023, mit Ludwig Baumann, Ursula Prahm, Prof. Dr. Detlef Garbe und Prof. Dr. Herta Däubler-Gmelin, 63 min.) - anschließendes Gespräch mit
* Dr. Jörg Kwapis
(Verein zur Förderung antimilitaristischer Traditionen in der Stadt Potsdam e.V.);
* Moderation: Yasmin Kirsten
(Geschäftsführerin der Fraktion Die Linke. in der SVV Cottbus/Chóśebuz)
Über den Mut zum Desertieren, die Kraft des Sich-Treu-Bleibens und eine Vision, die die Bundesrepublik verändert hat. Ein Film mit Ludwig Baumann über den langen Weg zur Rehabilitierung der 30.000 zum Tode verurteilten Wehrmachtsdeserteure. Eine Hommage an die Menschlichkeit und gegen den Krieg.
30.000 Deserteure wurden in Deutschland während des 2. Weltkriegs zum Tode verurteilt. Einer von ihnen ist der Bremer Ludwig Baumann. Er überlebt Todesstrafe, KZ und Ostfront. Aber selbst nach dem Krieg behält die Todesstrafe ihre Gültigkeit. Er kämpft 12 Jahre mit fast übermenschlichen Kräften auf allen gesellschaftlichen und politischen Ebenen für die Aufhebung aller Strafen gegen Deserteure. Schließlich ist er erfolgreich: 2002 – fast 60 Jahre nach Kriegsende – werden die Todesurteile endlich aufgehoben.
Im Film erzählen Ludwig Baumann selbst sowie die Unterstützerin und Freundin Ursula Prahm, der Historiker Detlef Garbe und die damalige Justizministerin Herta Däubler-Gmelin über ihre Begegnungen und den Kampf Ludwig Baumanns.
Annette Ortlieb hat als Autorin und Regisseurin ein beeindruckendes filmisches Porträt realisiert, ein zeitgeschichtliches Dokument, das in besonderer Weise aufzeigt, wie durch den persönlichen Kampf und die Einbettung in ein unterstützendes Umfeld politische und gesellschaftliche Veränderung bewirkt werden kann. Der Film gibt Einblick in die Tiefen der Nazi-Militär-Justiz, die ablehnende Haltung gegenüber Deserteuren in der Nachkriegszeit und die Langsamkeit von politischem Wandel, ein Wandel, den es ohne Ludwig Baumann nicht gegeben hätte.
Im Anschluss laden die Veranstalter*innen ein zum Gespräch über den Film, den Kampf um Rehabilitierung der Opfer der NS-Militärjustiz und über aktuelle Debatten zu „Kriegstüchtigkeit“ und eine zunehmende Militarisierung der Gesellschaft.
Der Film wurde von der nordmedia Niedersachsen/Bremen, dem Filmbüro Bremen, dem Senator für Kultur, der Waldemar Koch Stiftung und der Heinrich Böll Stiftung in Bremen sowie MOIN Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein und der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg als Kooperationspartner gefördert.
Mehr Informationen zum Film: www.inseltoechterfilm.de/leben
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