Der ehemalige Brandenburger Justizminister Dr. Volkmar Schöneburg sprach am Abend des 6. März über eine mögliche Form der Modernisierung des Strafvollzuges in Deutschland.
In Anlehnung an literarische Vorlagen (siehe auch den Titel der Veranstaltung: „Wer einmal aus dem Blechnapf frisst…“, nach dem gleichnamigen Roman von Hans Fallada) erläuterte er zunächst die gängige Praxis in brandenburgischen Justizvollzugsanstalten und machte deutlich, welche Erfolge oder Misserfolge damit verbunden sind. Dabei nahm er auch die lange gewachsene Geschichte dieser Einrichtungen in den Blick und verglich sie mit anderen Ländern wie Norwegen oder Russland.
Mit Bezug auf gesellschaftsphilosophische Positionen plädierte er anschließend für ein aufgeklärteres Vollzugssystem in Deutschland und belegte anhand von eindrucksvollen Statistiken die Notwendigkeit eines Umdenkens in der Politik und vor allem in der Gesellschaft. Zu reformierende Punkte seien dabei vor allem die Intensivierung der Resozialisierungsangebote, der Fokus auf die Entlassung und die Zeit danach, der Umgang mit straffälligen Jugendlichen sowie ein moderneres Bild von Strafvollzug in den Köpfen der Menschen.
Abschließend diskutierte er mit den Besuchern des Vortrages und beantwortete weitere Fragen, nicht ohne informative Einblicke in die Ausbildung und Berufspraxis von Juristen und Anwärtern zu geben.