Nachricht | "Das Elend der Verschickungskinder. Kindererholungsheime als Orte der Gewalt"

Grundlegende Publikation von Anja Röhl erschienen / Buchvorstellung 18.3., 19 Uhr, online

Online-Buchvorstellung mit Gespräch

mit der Autorin Anja Röhl

Donnerstag, 18. März 2021, 19 Uhr
online, nur live

Das Elend der Verschickungskinder
Kindererholungsheime als Orte der Gewalt

https://rosalux.applikations-server.de/b/rls-aai-bwb-ewu

Ende Januar 2021 ist das Buch "Das Elend der Verschickungskinder" von Anja Röhl im Psychosozial-Verlag erschienen. Anja Röhl, die seit einigen Jahren ehrenamtlich für die Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg in Fürstenwalde/Spree aktiv ist, legt damit eine erste wissenschaftliche Skizze zum Thema der Gewalt in Kindererholungsheimen vor - basierend auf den erschütternden Erfahrungsberichten, die sie in der "Initiative Verschickungskinder" zusammengetragen hat. Ausgangspunkt dafür war ihre eigene Betroffenheit, die sie zunächst literarisch und dann journalistisch verarbeitet hat. Die vielen Zuschriften, die sie daraufhin erhielt, führten schließlich dazu, dass dieses bisher nahezu unbearbeitete Thema kollektiver Traumatisierung endlich eine Öffentlichkeit erfährt und wissenschaftlich bearbeitet werden kann.

  • Anja Röhl:
    Das Elend der Verschickungskinder. Kindererholungsheime als Orte der Gewalt

    Gießen: Psychosozial-Verlag 2021
    305 Seiten, 29,90 Euro
    ISBN: 978-3-8379-3053-5

    Auf der Verlagsseite sind auch  ein Inhaltsverzeichnis und eine Leseprobe zu finden.

Zwischen den 1950er und 1990er Jahren wurden in Westdeutschland zwischen acht und zwölf Millionen Kinder im Alter von zwei bis zehn Jahren auf kinderärztliches Anraten und auf Kosten der Krankenkassen ohne Eltern zur "Erholung" verschickt. Während der meist sechswöchigen Aufenthalte an der See, im Mittelgebirgsraum oder im Hochgebirge sollten die Kinder "aufgepäppelt" werden. Tatsächlich erlebten sie dort jedoch oft Unfassbares: Die institutionelle Gewalt, die sich hinter verschlossenen Türen ereignete, reichte von Demütigungen über physische Gewalt bis hin zu sexuellem Missbrauch. Betroffene leiden noch heute an den Folgen der erlittenen Traumata.

Anja Röhl gibt den Verschickungskindern eine Stimme und möchte die Träger ehemaliger Verschickungsheime in die Verantwortung nehmen. Sie zeigt, welches System hinter den Kinderkuren stand, und geht möglichen Ursachen für die dort herrschende Gewalt nach. Das Buch ist ein erster großer Schritt zur Aufarbeitung eines bisher unerforschten Bereichs westdeutscher Nachkriegsgeschichte und zur Anerkennung des Leids Betroffener.

Weitere Informationen gibt es auch auf der Internetseite von Anja Röhl bzw. bei der "Initiative Verschickungskinder".


Online-Buchvorstellung mit Gespräch
mit der Autorin Anja Röhl

Donnerstag, 18. März 2021, 19 Uhr
online, nur live

Das Elend der Verschickungskinder
Kindererholungsheime als Orte der Gewalt

https://rosalux.applikations-server.de/b/rls-aai-bwb-ewu