Dokumentation Zurück in die Zukunft - 30. Brandenburgische Frauenwoche

Die Lisa-Initiative der RLS Brandenburg lud gleich am Eröffnungstag zu einer sehr passenden Veranstaltung nach Senftenberg ein

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Die Autorin Erika Maier im Gespräch mit der Moderatorin Monika Auer (v.r.n.l.) [Foto: Cathleen Bürgelt]

Gleich für den 4. März 2020, dem Eröffnungstag der diesjährigen Brandenburgischen Frauenwoche, hatte die Lisa-Initiative der Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg zu Vorstellung des Buches "einfach leben - hüben wie drüben" mit der Autorin Erika Maier in die ASB-Begegnungsstätte "Lausitzer Seenland" in Senftenberg/Zły Komorow eingeladen.

Der Frauenpolitische Rat Brandenburg, der die landesweite Frauenwoche zum nunmehr 30. Mal initiiert und koordiniert, hat sie unter das Motto „Zurück in die Zukunft“ gestellt und will damit sowohl Bilanz ziehen: Was haben wir gewonnen, was haben wir verloren?, auf die Erfahrungen aller Brandenburger*innen zurückblicken; als auch vor allem eine Verständigung über grundlegende Fragen ermöglichen: Wie soll die Gesellschaft aussehen, in der wir leben wollen?

Passender hätte dieses Anliegen mit der RLS-Veranstaltung am 4. März 2020 in Senftenberg nicht getroffen werden können: Erika Maier war zu Gast und stellte vor knapp 50 Personen ihr Buch „einfach leben – hüben wie drüben“ vor. Darin hat sie jeweils zwei Personen aus Ost und West aus 12 verschiedenen Berufsgruppen porträtiert: Ärztinnen, Architektinnen, Autobauer, Bäuerinnen, Bürgermeister, Handwerker, Journalistinnen, Köchinnen, Lehrerinnen, Offiziere, Professoren und Pfarrer schildern ihren Lebensweg, ihre Hoffnungen und Erwartungen, ihre Erfolge und Enttäuschungen, ihre Erfahrungen und Bewertungen in der Rückschau auf ihr Leben.

An diesem Nachmittag standen die Frauen im Zentrum. Monika Auer, bis 2015 Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Senftenberg, führte als Moderatorin der Veranstaltung ins Thema ein und richtete zunächst Fragen an die Autorin zur Motivation für das Buch, wie es zur Begegnung mit den porträtierten Menschen aus unterschiedlichen Berufsgruppen aus Ost und West gekommen sei und zur Interview- und Arbeitsweise.

Danach stellte Erika Mauer zwei Doppelbiographien (Ärztinnen & Bäuerinnen) vor, woran sich eine Diskussion anschloss. Dabei kamen die eigenen Erfahrungen und Erinnerungen zur Sprache, für die die ausgewählten Biographien gute Anknüpfungsknüpfungspunkte bildeten – sei es das Thema Kinderbetreuung, eingeschränkte Berufswahl oder Berufswechsel durch die Familiengründung, die schwere Arbeit in der Landwirtschaft, die infrastrukturelle Ausdünnung ländlicher Regionen, die Preise für Möbel und Waschmaschinen, die ärztliche Versorgung oder der Widerspruch zwischen dem eigenen Selbstverständnis als Ärztin und den Anforderungen, im aktuellen, neoliberal geprägten Gesundheitssystem eher als Unternehmerin auftreten zu sollen.

Deutlich wurde, dass die Unterschiede zwischen Ost und West mal groß, mal kaum zu bemerken waren, und häufig waren die Differenzen zwischen den einzelnen Jahrzehnten größer als die zwischen den beiden Gesellschaftssystemen.

Zum Schluss regte Monika Auer an, mit Blick auf die eigenen Kinder und Enkelkinder den Versuch zu unternehmen, den eigenen Lebensweg aufzuschreiben: mit den Hoffnungen und Erwartungen, den Erfolgen und Enttäuschungen, den Erfahrungen und Bewertungen in der Rückschau – auf familiäre Situationen, politische Verhältnisse und gesellschaftliche Zusammenhänge.


Weitere Angebot der RLS Brandenburg im Rahmen der 30. Brandenburgischen Frauenwoche sind:

  • Die Zeit verlangt´s
    Ein Reprisenprogramm mit Gisela Oechelhaeuser

    12. März 2020 in Fürstenwalde
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  • Emanzipiert und stark – Frauen aus der DDR – 30 Jahre nach der „Wende“

    Buchvorstellung und Gespräch mit Dagmar Enkelmann
    18. März 2020 in Luckau
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  • 25 Jahre Fraueninitiative Lisa: Zurück in die Zukunft
    Rückblick und Ausblick mit langjährigen Mitstreiter*innen und neuen Partner*innen

    25. März 2020 in Senftenberg/Zły Komorow
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