26. November 2018 Diskussion/Vortrag November 1918: Als die Revolution nach Beeskow kam

mit Dr. Stefan Bollinger

Information

Veranstaltungsort

Stadtbibliothek
Mauerstr. 28
15848 Beeskow

Zeit

26.11.2018, 14:00 - 16:00 Uhr

Themenbereiche

Deutsche / Europäische Geschichte

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Vortrag und Diskussion mit Dr. Stefan Bollinger (Historiker, Berlin) und Anni Geisler (Beeskow)

In Kooperation mit der Fraktion DIE LINKE in der Stadtverordnetenversammlung Beeskow.

Im November 1918 war der Krieg für die Deutschen nicht mehr zu gewinnen, und doch sollte die Flotte in eine letzte, todbringende Schlacht geschickt werden. Das war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte: Die Matrosen probten den Aufstand gegen die imperialistischen Eliten, gegen die antidemokratischen Verhältnisse im Land, gegen die Kriegstreiber und das Elend, das sie über die Bevölkerung gebracht hatten. Wie ein Lauffeuer griff ihr Impuls um sich, Massen-demonstrationen zogen durch die Städte, Arbeiter- und Soldatenräte gründeten sich als alternative Regierungsformen.
Doch von Anfang an kämpften die Revolutionäre mit ihrer inneren Zerrissenheit: Die Spitzen der SPD wollten einen bedächtigen Wandel im Schulterschluss mit den alten Eliten, die Sozialisten einen radikalen Umsturz hin zu basisdemokratischen Verhältnissen. In ihrer Angst vor einem Bürgerkrieg griff die SPD-Regierung schließlich zu blutiger Gewalt gegen die eigenen politischen Weggefährten.

Der Historiker Stefan Bollinger hat in diesem Jahr ein Buch veröffentlicht, das nicht nur einfach einen weiteren Abriss der Ereignisse darstellt, sondern in dem er anhand zahlreicher Originaldokumente packend die Stimmung im Land schildert und der Frage nachgeht, was die Akteure motivierte, ihre Entscheidungen so und nicht anders zu treffen. Was wäre möglich gewesen, wenn etwa Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht auf der politischen Führungsebene mehr Gehör gefunden hätten? Hätte der Faschismus verhindert werden können? Und was lässt sich aus dieser Revolution und ihrem Scheitern für unsere Gegenwart lernen?
Das werden einige Fragen sein, die auch bei der gemeinsamen Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg und der Fraktion DIE LINKE in der SVV Beeskow eine Rolle spielen werden.

Neben dem Vortrag von Dr. Bollinger wird auch Anni Geisler Ergebnisse ihrer Recherchen zu den Ereignissen im November 1918 in Beeskow vorstellen.

Alle Interessierten sind herzlich zu Vortrag und Diskussion eingeladen. Der Eintritt ist frei.

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