13. Dezember 2019 Buchvorstellung Hannes Meyer und das Bauhaus. Im Streit der Deutungen (bauhaus100)

Buchvorstellung mit Dr. Thomas Flierl (Bauhistoriker, Kulturwissenschaftler, Publizist, Vorsitzender der Hermann-Henselmann-Stiftung; Berlin)

Information

Veranstaltungsort

Galerie Bernau
Bürgermeisterstr. 4
16321 Bernau bei Berlin

Zeit

13.12.2019, 19:00 - 21:00 Uhr

Themenbereiche

Deutsche / Europäische Geschichte, Kunst / Performance

Zugeordnete Dateien

Hannes Meyer und das Bauhaus. Im Streit der Deutungen (bauhaus100)

Kooperation mit der Galerie Bernau und bauhausdenkmal.bundesschule.bernau e.V.


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HANNES MEYER UND DAS BAUHAUS. IM STREIT DER DEUTUNGEN, so heißt das im Frühjahr erschienene Buch von Thomas Flierl und Philip Oswalt. Anhand von Originaldokumenten und einer Reihe von Aufsätzen werden ganz neue Perspektiven auf Leben und Werk des zweiten, noch immer eher unbekannten Bauhaus-Direktors Hannes Meyer (1889-1954) ermöglicht.

1927 als Leiter der neu eingerichteten Architekturabteilung aus der Schweiz ans Bauhaus nach Dessau berufen, übernahm Hannes Meyer im April 1928 die Direktorenstelle von Walter Gropius. Mit seiner Verbindung von Lehre, Forschung und Praxis, einem neuen Bezug zur Industrie und mit der Orientierung am Bedarf breiter Massen prägte er das Bauhaus. Diesem Ansatz folgend, realisierte er gemeinsam mit Hannes Wittwer und Studierenden auch den Bau der Bundesschule des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes in Bernau bei Berlin. 1930 politisch aus dem Amt gedrängt, lehrte und arbeitete Meyer zunächst in Moskau, geriet 1935 in Konflikt mit dem stalinistischen System und ging 1936 nach Spanien und schließlich Mexiko – wie neue Dokumente belegen, wohl als verdeckter Mitarbeiter der Kommunistischen Internationale. Die Idee, nach dem Zweiten Weltkrieg in der SBZ/DDR die Fäden des Bauhauses wiederaufzunehmen, scheiterte letztlich auch an der Formalismus-Debatte und der Diffamierung „seiner FDGB-Schule“ in Bernau als „Ausdruck kosmopolitischen Bauens“ durch Walter Ulbricht. 

Thomas Flierl und Philip Oswalt dokumentieren in „Hannes Meyer und das Bauhaus“ die Wegkreuzungen im Leben von Meyer und rekonstruieren historische Debatten und Konflikte an den großen politischen und ästhetischen Fronten des 20. Jahrhunderts.

Am Freitag, 13. Dezember 2019, ist Dr. Thomas Flierl (Bauhistoriker, Publizist, Vorsitzender der Hermann-Henselmann-Stiftung; Berlin) zu Gast in der Galerie Bernau und wird in einem Vortrag auf die spannungsvollen Verbindungen zwischen der politischen und der ästhetischen Biografie Meyers eingehen, die gesellschaftlichen Kontexte seiner Rezeption in Ost und West vorstellen und so auch das Wechselverhältnis von Architektur und Politik anhand einer der streitbarsten Positionen der Avantgarde diskutieren. 

Die Galerie Bernau, der Verein bauhausdenkmal.bundesschule.bernau e.V. und die Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg e.V. laden herzlich zur Buchvorstellung und einem anschließendem Gespräch ein. Eintritt frei.

 

Standort

Kontakt

Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg

Telefon: +49 331 8170432