Gedenkveranstaltung zum 87. Jahrestag des Novemberpogroms in Senftenberg mit dem Bürgermeister der Stadt Senftenberg/Zły Komorow und Vertreterinnen und Vertretern des Geschichtskurses #gegendasvergessen, vom Brandenburger Hinterland e.V. und der AG STOLPERSTEINE für Senftenberg
Zwischen dem 7. und 13. November 1938 fanden im gesamten Land staatlich organisierte Gewalttaten gegen Jüdinnen und Juden statt, bei denen mehrere hundert Menschen ermordet wurden oder an den Folgen der Misshandlung starben. Synagogen wurden angezündet, Geschäfte zerstört, jüdische Friedhöfe geschändet, Menschen aus ihren Wohnungen verschleppt.
Auch in Senftenberg zogen am Morgen des 10. November 1938 SA-Leute durch die Straßen und trieben jüdische Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt auf dem Marktplatz zusammen, so auch Leo Zellner, Herta Röstel und Astrid Zellner aus der Eisenbahnstraße, Ernestine Grünzeug aus der Bahnhofstraße, Siegfried und Ludwig Marcus aus der Fichtestraße, Dora Singermann aus der Forststraße und Dr. Rudolf Reyersbach aus der damaligen Annastraße.
Der Rechtsanwalt und Notar Dr. Rudolf Reyersbach, 1897 geboren, war seit 1925 in Senftenberg tätig. Seine Wohnung und seine Kanzlei befanden sich am heutigen Steindamm - und waren seit 1933 immer wieder Ziel von Angriffen. Aufgrund des Berufsverbots musste seine Familie in die Annastraße (heutige Reyersbachstraße) umziehen und die Kanzlei wurde in die Enge Bahnhofstraße verlegt. Die Ausschreitungen gegen Rudolf Reyersbach eskalierten am 10. November 1938, als er bestialisch zu Tode gequält wurde.
Zum Gedenken an ihn - wie auch an die anderen Genannten - wurden in Senftenberg seit 2007 STOLPERSTEINE verlegt. Am Sonntag besteht im Anschluss an die Gedenkveranstaltung die Gelegenheit zum gemeinsamen Putzen der STOLPERSTEINE in Senftenberg.
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