7. Dezember 2022 Lesung/Gespräch „Annas Kriegsanleihe. Spurensuche in Mecklenburg“

Lesung und Gespräch mit dem Historiker Dr. Michael Herms

Information

Veranstaltungsort

RLS Brandenburg
Dortustr. 53
14467 Potsdam

Zeit

07.12.2022, 18:00 - 20:00 Uhr

Themenbereiche

Deutsche / Europäische Geschichte, Krieg / Frieden

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Am 7. Dezember liest Michael Herms aus seiner biografisch inspirierten historischen Erzählung „Annas Kriegsanleihe. Spurensuche in Mecklenburg“.

Erzählt wird die Geschichte der Häuslertochter Anna Lendt aus Groß Laasch. Sie verlobt sich 1913 im mecklenburgischen Neustadt mit dem Baumeister Hermann. Gleich ihm ziehen 100 Männer aus Annas Heimatdorf in den Krieg, darunter vier ihrer Brüder, um deren Überleben Anna bangt. Nach dem Tod ihres Bruders Ludwig erhofft sie sich von der Zeichnung einer Kriegsanleihe ein baldiges und erfolgreiches Kriegsende und die Rückkehr ihrer Lieben.

Die ersten Kriegsjahre durchlebt Anna den schwer zu bewältigenden Alltag in Ludwigslust, dann kehrt sie ins Dorf zurück, wo sie Hermann 1917 unterm Geläut jener Kirchenglocken heiratet, die bald zu Kriegszwecken eingeschmolzen werden.

Hermann durchlebt den Krieg „von der Maas bis an die Memel“ als Eisenbahnbaupionier in Belgien, Frankreich, Russisch-Polen, Weißrussland, Litauen, Lettland und wieder in Frankreich. Nach 1.490 Tagen kehrt er zu Annas großer Erleichterung unversehrt heim. Nicht so vier ihrer Brüder: Ludwig ist in Russland gefallen, Adolf in Frankreich, Heinrich verstarb in einem Militärlazarett an der Spanischen Grippe und Gustav befindet sich noch in englischer Gefangenschaft.

Nach der Inflation erhält Anna Post vom Reichsfinanzministerium: ihre Kriegsanleihe ist futsch. Wie Millionen Deutsche hat sie nicht nur den Krieg, sondern auch die Kriegsschulden mitfinanziert. Was wiegt ihr materieller Verlust gegen den dreier gefallener Brüder?

Diese reich illustrierte historische Erzählung basiert auf biografischen Daten und Unterlagen der Großeltern des Autors. Kenntnisreich erzählt Herms Annas Lebensgeschichte im Zusammenhang mit den politischen und militärischen Ereignissen und beschreibt für einen Zeitraum von zehn Jahren den Kriegs- und Nachkriegsalltag in der „Griesen Gegend“ im Südwesten Mecklenburgs.


Pressestimmen zum Buch:

"Die Schilderungen der Ereignisse erklimmen ein literarisches Niveau, das in der Geschichtsschreibung eher selten ist."
neues deutschland, 06.10.2022

"Ein starkes Antikriegsbuch, eine intensive Biografie! Hoffnung, Trauer, Sorgen, Angst. Herms erzählt von alldem, was Millionen Menschen in der Zeit gefühlt haben."                                                     
Ostsee-Zeitung, 04.02.2022

"Indem er die Kriegsereignisse an konkreten Menschen und deren Leben festmacht, gelingt es ihm, die oft abstrakt wirkenden Zahlen fassbar zu machen." 
Schweriner Volkszeitung, 17.12.2021

"Familiengeschichte im großen Kontext!"                
Norddeutsche Neueste Nachrichten, 17.12.2021

"Genau dieser Wechsel aus Historie und persönlicher Auseinandersetzung mit der Familiengeschichte, geschrieben in einer Sprache, die den Leser sofort gebannt mitnimmt, macht den großen Reiz aus."                                                                      
Ludwigsluster Tageblatt, 01.06.2022

 

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