30. Juni 2023 Lesung/Gespräch Untergetaucht. Eine junge jüdische Frau überlebt in Berlin 1940-1945

Buchvorstellung mit Dr. Hermann Simon und Nicole Haase

Information

Veranstaltungsort

Schloss und Festung Senftenberg
Hof
01968 Senftenberg/Zły Komorow

Zeit

30.06.2023, 16:00 - 18:00 Uhr

Themenbereiche

Deutsche / Europäische Geschichte, Erinnerungspolitik / Antifaschismus, 90 Jahre 1933

Zugeordnete Dateien

Untergetaucht. Eine junge jüdische Frau überlebt in Berlin 1940-1945

Kooperation mit dem Kulturforum der Rosa-Luxemburg-Stiftung e.V. und der Stadt Senftenberg


Buchvorstellung mit

  • Dr. Hermann Simon
    (Historiker und Gründungsdirektor des Centrum Judaicum Berlin) und
  • Nicole Haase
    (Schauspielerin)
  • Einführung:
    Andreas Pfeiffer
    (Bürgermeister der Stadt Senftenberg/Zły Komorow) und
    Dr. Gerd-Rüdiger Hoffmann
    (Rosa-Luxemburg-Stiftung)
  • Musik:
    Juliane Thiel (Cello)

in der Reihe "Geschichte und Geschichten"

Marie Jalowicz wurde 1922 in Berlin geboren. Nachdem die Ausreise aus Nazi-Deutschland mit ihrem Vater scheiterte, ihre Mutter starb bereits 1938, gelang es ihr, bis zum Tag der Befreiung 1945 mit Unterstützung zahlreicher Helfer unterzutauchen. Sie überlebte.

Sie heiratete den Orientalisten und Judaisten Heinrich Simon. 1949 wurde ihr gemeinsamer Sohn Hermann Simon geboren, später ein angesehener Historiker und von 1988 bis 2015 Direktor der „Neuen Synagoge - Centrum Judaicum“ in Berlin.

Marie Simon war Professorin für Philosophiegeschichte und Philologie an der Humboldt-Universität. Gemeinsam mit ihrem Mann veröffentlichte sie 1984 das Buch „Geschichte der jüdischen Philosophie“, das in mehrere Sprachen übersetzt wurde. Marie Simon starb 1998 in Berlin.

Erst spät, wenige Jahre vor ihrem Tod, erzählte sie ihrem Sohn Einzelheiten über die Zeit ihres Untertauchens von 1940 bis 1945. Es entstanden 77 Tonbandkas-setten mit ihren Berichten, die von Irene Stratenwerth und Hermann Simon für die Veröffentlichung in Buchform bearbeitet wurden.
Damit liegt ein einmaliges Dokument „ohne Pathos und ohne Helden“ über diese Zeit vor, wie Nadia Pantel in der Süddeutschen Zeitung schrieb. Marie Simon be-schreibt ihre Geschichte jedoch nicht als reine Opfergeschichte. Ihre Widerstän-digkeit rettete ihr sicherlich das Leben. Fokke Joel schrieb in der Tageszeitung neues deutschland: „Auch nach ihrem Untertauchen, beim ständigen Wechsel des Wohnortes, findet sie immer wieder Nichtjuden, die ihr helfen. Doch viele, bei denen sie für ein paar Wochen bleiben kann, nutzen ihre Situation aus. Reine Engel, sagt sie, habe es unter ihren Helfern nicht gegeben.

Bemerkenswert an diesen Erinnerungen sind nicht nur die vielen Details. Bemerkenswert ist auch die Nüchternheit, mit der sie ihr Leben als Illegale schildert.“

DR. HERMANN SIMON und die Schauspielerin NICOLE HAASE stellen das Buch vor und lesen Textauszüge. Die Begrüßung und eine kurze Einführung in das Thema übernehmen ANDREAS PFEIFFER, Bürgermeister der Stadt Senf-tenberg, und der Philosoph DR. GERD-RÜDIGER HOFFMANN. Musikalisch wird die Veranstaltung von JULIANE THIEL (Cello) begleitet.


Das Buch:

Marie Jalowicz Simon:
Untergetaucht. Eine junge Frau überlebt in Berlin 1940 – 1945

Fischer Taschenbuch Verlag: Frankfurt am Main 2022
4. Auflage
ISBN 978-3-596-198227-6
15,00 Euro

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