Während der deutschen Okkupation Polens im Zweiten Weltkrieg konnten etwa 5.000 von annähernd einer Million jüdischen Kindern gerettet werden, weil sie von ihren Eltern in die Obhut polnischer Familien gegeben wurden. Die Polinnen und Polen, die sich eines Kindes annahmen, wurden später oft auch seine Eltern. Im Allgemeinen hielten sie die Adoption geheim, einige enthüllten die Wahrheit vor ihrem Tod, andere nahmen sie mit ins Grab.
Die Ausstellung „Meine jüdischen Eltern, meine polnischen Eltern“ porträtiert beispielhaft 15 Personen, geboren zwischen 1939 und 1942, die die erschütternde Geschichte ihres Lebens erzählen und von der Suche nach Spuren ihrer jüdischen Verwandten, Namen und Geburtsdaten berichten.
Die Ausstellung wurde von der Assoziation „Kinder des Holocaust“, Polen, gemeinsam mit dem Büro der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Warschau erarbeitet und im Frühjahr 2015 erstmalig im Museum zur Geschichte der polnischen Juden in Warschau präsentiert. Von Januar bis April 2018 war sie im Landtag Brandenburg zu sehen, nach Stationen im Schloss Bad Freienwalde, im Rathaus Senftenberg, in der St. Marienkirche Kyritz und dem Jüdischen Museum Schwedt (Oder) ist diese beeindruckende Ausstellung nun im Rathaus Strausberg zu sehen:
Sie kann wie folgt im Foyer des Rathauses Stausberg besichtigt werden:
- vom 11. bis zum 29. November 2024
- montags bis freitag von 10 bis 18 Uhr
Die Eröffnung der Ausstellung findet am Samstag, 9. November 2024 um 11 Uhr im Rathausfoyer statt - mit einer Einführung durch Dr. Holger Politt (Warschau).
Zitate aus der Ausstellung:
- „Meine leiblichen Eltern müssen gewusst haben, dass sie in den Tod gehen; denn sonst hätten sie mich mitgenommen.“
Joanna Sololewska-Pyz - „Mein Vater übergab den Koffer, in dem ich mit zugeklebten Mund schlief, der Frau eines Arbeiters im Straßenbahndepot. Er bat sie, das Kind nur eine Nacht lang aufzunehmen. Die Deutschen würden alle Juden aus dem Ghetto deportieren und er müsse zurück zu seinem siebenjährigen Sohn Salek. Er versprach am nächsten Tag wiederzukommen.“
Teresa Wieczorek - „Ich wurde etwa 1940 im Ghetto in Boałostok geboren. Das ist alles, was ich über mich weiß. Jahrelang habe ich versucht zu erfahren, wer ich bin – und bin auf keine einzige Spur gestoßen.“
Zbigniew Siwiński
in Kooperation mit der Modrow-Stiftung e.V. und dem Verein „alternativen denken“ Strausberg mit Unterstützung durch die Stadt Strausberg
Weitere Informationen zur Ausstellung gibt es unter diesem Link:
https://brandenburg.rosalux.de/themen-reihen-projekte/ausstellung-meine-juedischen-eltern-meine-polnischen-eltern
Standort
Kontakt
Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg
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