Ausstellungen mit Fotografien von Jean Molitor

Die Weiße Moderne. Architektur zwischen Kulturaustausch, Fernweh und kolonialem Größenwahn (Offener Kunstverein e.V. Potsdam 2023) & Jüdische Architekten der Moderne und ihr Wirken in der Welt (freiLand Potsdam 2021/2022)

Der Fotograf Jean Molitor

Jean Molitor ist freiberuflicher Fotograf und nahezu ununterbrochen in der Welt unterwegs. Er wurde 1960 in Berlin (Ost) geboren. Seinem Engagement in der AG Junge Fotografen folgte eine Ausbildung zum Fotografen und Kameraassistenten und schließlich ein Studium bei Arno Fischer an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig.

Er hat sich auf Architekturfotografie spezialisiert und sich über viele Jahre auf die Suche von Wohn- und anderen Gebäuden begeben, die insbesondere den Einfluss des Bauhauses auf modernes Bauen weltweit deutlich machen.

Zu detaillierteren Angaben zum Werdegang...

Zur Homepage von Jean Molitor: https://jean.molitor.photography/

Zum Eintrag mit aktuellen Ausstellungsdaten bei Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Jean_Molitor

Die Weiße Moderne – Architektur zwischen Kulturaustausch, Fernweh und kolonialem Größenwahn (16.9.-15.10.2023)

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Die Ausstellung umfasst großformatige Schwarz-Weiß-Fotografien von Jean Molitor und ist wie folgt zu sehen:

  • Offener Kunstverein e.V. Potsdam (Hermann-Elflein-Str. 11, 14467 Potsdam)
  • 16. September bis 15. Oktober 2023
  • mittwochs bis sonntags
  • 15 bis 19 Uhr

„Alle Häuser sollten von Gesetzes wegen weiß sein.“ – das verlange der französisch-schweizerische Architekt, Stadtplaner, Künstler und Designer Le Corbusier. Der international bekannte Berliner Kunst-Fotograf Jean Molitor hat viele weißen Bauten der Moderne aufgespürt und präsentiert eine Auswahl unter dem Titel „Architektur zwischen Kulturaustausch, Fernweh und kolonialem Größenwahn“ nun im Offenen Kunstverein e.V. Potsdam – mit ihrer ganz unterschiedlichen Geschichte, in gleicher künstlerischer Sichtweise: puristisch, nüchtern, in Schwarz-Weiß und im Querformat.

Der architektonische Zeitgeist des Neuen Bauens, der klassischen Moderne, wurde ab den 1940er Jahren von Europa in die Welt exportiert. Der internationale Stil entstand: die „Patchworkfamilie der Moderne“. In Afrika, Lateinamerika oder Asien wurde er von den dort ansässigen Kolonialmächten importiert. Es mangelte weder an Platz noch an Bedarf. Arbeitskräfte und Baumaterialien waren preiswerter als in Europa oder den USA. Bauherren, Bauleiter, Statiker oder Bauzeichner waren oft auch die – bis auf wenige Ausnahmen heute kaum bekannten – Architekten selbst. Europäische Bauten der Moderne wurden als Bild übernommen, der westliche Zeitgeist als Replik umgesetzt, angepasst an lokale Materialien, tropisches Klima und die Bautradition vor Ort. Im internationalen Maßstab wurde die Weiße Moderne gleichermaßen zum Symbol für Kulturaustausch und Fernweh, wie für den Größenwahn der Kolonialisten.

Die Ausstellung wandert aus Potsdam in Teilen im Spätherbst 2023 nach São Paulo / Brasilien sowie im Anschluss nach Asmara / Eritrea. Die Fotos von Jean Molitor sind ein Beitrag im Diskurs zum gemeinsamen Umgang mit dem kulturellen Erbe weltweit. 

In Potsdam kann die Ausstellung dank der Zusammenarbeit von Kulturforum der Rosa-Luxemburg-Stiftung e.V., Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg und dem Offenen Kunstverein e.V. Potsdam realisiert werden. Der okev wird gefördert durch die Landeshauptstadt Potsdam, Fachbereich Kultur und Museen sowie durch die Europäische Union, Jugend für Europa.


Wir laden herzlich zur Ausstellungseröffnung am Freitag, 15. September 2023, 19 Uhr ein:

  • Begrüßung durch
    Sabine Raetsch (Offener Kunstverein e.V. Potsdam) und
    Michaela Klingberg (Kulturforum der Rosa-Luxemburg-Stiftung)
  • einführendes Gespräch zwischen
    Dr. Kaija Voss (Architekturhistorikerin) und
    Jean Molitor (Fotograf)

Fotos von der Ausstellung im okev Potsdam - aufgeommen von Jean Molitor

Jüdische Architekten der Moderne und ihr Wirken in der Welt (3.12.2021-11.2.2022)

Einladungskarte als PDF-Datei ...


Im Fokus der 22 großformatigen Schwarz-Weiß-Fotografien der Ausstellung in Potsdam stehen maßgeblich Bauten jüdischer Architekten, die vom bauhaus kamen oder von dessen Leitsätzen beeinflusst waren. Sie waren auch in Potsdam, Brandenburg und in aller Welt tätig - letzteres freigewählt oder im Zuge von Emigration und Flucht, weil sie in Nazi-Deutschland keine Aufträge mehr erhielten oder verfolgt wurden.

Ein eigener Bereich ist Erich Mendelsohn gewidmet, der in Potsdam für den Einsteinturm verantwortlich zeichnete oder auch für die Hutfabrik in Luckenwalde. Gezeigt werden zudem Wohngebäude, Kinos, Rathäuser, Stadien, Kaufhäuser und religöse Funktionsbauten, insbesondere aus Deutschland, Dänemark und Israel.

  • 3. Dezember 2021 bis zum 11. Februar 2022
    täglich von 9 bis 17 Uhr
    (außer zwischen dem 20. Dezember und dem 2. Januar)
  • freiLand Potsdam, Haus 1, obere Etage
    Friedrich-Engels-Str. 22, 14473 Potsdam
    Internet: https://freiland-potsdam.de/
  • Eintritt kostenfrei.
    Der Zugang ist nicht barrierefrei, da die Ausstellung in der oberen Etage präsentiert wird. 
    Im gesamten Haus besteht ausnahmslos Maskenpflicht und es gelten die allgemeinen Hygiene- und Abstandsregeln

Das Ausstellungsprojekt realisieren wir in Kooperation mit dem freiLand Potsdam / CULTUS uG und dem Kulturforum der Rosa-Luxemburg-Stiftung.

Video mit Jean Molitor zur Eröffnung der Ausstellung "Jüdische Architekten der Moderne und ihr Wirken in der Welt"

Da wir pandemiebedingt nicht zu einer Ausstellungseröffnung einladen konnten, haben wir dank tatkräftiger Unterstützung durch das hausZwei / Libertalia e.V. und die Regenbogen PA im freiLand ein kleines Video aufnehmen können. Kein wirklicher Ersatz, aber vielleicht eine gute Einführung.

Jean Molitor berichtet darin von den Anfängen seines mittlerweile zu einer fotografischen Weltreise gewordenen Projektes bau1haus, stellt seine Arbeitsweise vor und gibt Einblick auch in seine umfänglichen Recherchen zu den Bauten und den im Fokus der Ausstellung in Potsdam stehenden jüdischen Architekten.

Geführt hat das Gespräch am 3. Dezember 2021 Cathleen Bürgelt von der Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg e.V.

Gespräch J. Molitor zur Ausstellung "Jüdische Architekten der Moderne und ihr Wirken in der Welt"

Die Fotobücher

  • Jean Molitor, Kaija Voss:
    Bauhaus. Eine fotografische Weltreise / A photographic journey around the world

    240 Seiten, 24,5 x 21,5 cm, gebunden, 136 Duplex-Abb.
    3. Aufl., be.bra: 2018 - ISBN 978-3-89809-152-7

    Das 1919 in Weimar gegründete Bauhaus beeinflusste die Entwicklung der modernen Architektur weit über die Grenzen Deutschlands hinaus. Der Fotograf Jean Molitor reist seit fast einem Jahrzehnt rund um den Globus, um diesen Einfluss zu dokumentieren. Ob Berlin oder Casablanca, Stuttgart oder Havanna, St. Petersburg oder Guatemala Stadt, Wien oder Bukavu im Kongo – dieser Band bietet beeindruckend inszenierte Fotos von zum Teil bislang unbekannten Glanzstücken der Klassischen Moderne.
  • Jean Molitor:
    bau1haus - die moderne in der welt

    hrsg. von Nadine Barth, Text(e) von Kaija Voss, Gestaltung von Julia Wagner grafikanstalt
    160 Seiten, 29 x 25 cm, Hardcover, 100 Abb.
    Hatje Cantz: 2018 - ISBN 978-3-7757-4468-3

    Einhundert Jahre nach Gründung des Bauhauses, der wohl populärsten und gleichzeitig umstrittensten Kunstschule in Weimar, ist sein Name sowohl Schlagwort als auch Mythos. Ganze Generationen sind mit der sachlich-nüchternen und funktionalen Bauhaus-Architektur konfrontiert und sozialisiert worden. Wegbereiter, Wegbegleiter und Erben der Moderne vereint eine Architektursprache, die mit dem Begriff Bauhaus allgemein verständlich wird. Die Erben des Bauhauses, die der Fotograf Jean Molitor seit 2009 auf der ganzen Welt aufspürt, werden in dem hier vorliegenden Katalog gemeinsam präsentiert. In seinem Kunstprojekt bau1haus nimmt er die Ästhetik der Bauten in den Fokus: Er sieht sie als zentrales Element einer epochemachenden Bewegung in Architektur, Kunst und Design, die aus dem Jugendstil in die Moderne führt, und macht durch seine Bilder globale Verbindungen des Bauhauses deutlich.

  • Jean Molitor:
    bau2haus - neues zur moderne in der welt

    hrsg. von Nadine Barth, Text(e) von Kaija Voss, Gestaltung von Julia Wagner, grafikanstalt
    160 Seiten, 29 x 25 cm, Hardcover, 100 Abb.
    Hatje Cantz: 2021 - ISBN 978-3-7757-5052-3

    Keine Frage – das Bauhaus wurde für die Architektur eine der prägendsten Institutionen des 20. Jahrhunderts. Aber auf welche Weise lebt dieses ästhetische Erbe in den Bauten weiter? In welcher Gestalt können wir ihm heute, nach rund 100 Jahren, in sich wandelnden Stadtbildern begegnen? Der Fotograf Jean Molitor hat sich eingehend mit dieser Frage beschäftigt und zwar auf der ganzen Welt. Mit seinem neuen Bildband bau2haus, verfolgt er weltweit jene Architektur, die dem Bauhaus und seinem besonderen Stil verpflichtet ist. In kontrastreichen Schwarz-Weiß-Fotografien setzt er diese faszinierenden Gebäude in Szene. Mit akribischem Auge ausgewählt, spielen die Aufnahmen mit der Perspektive, balancieren die Offenheit und zugleich gegebene Volumen der Gebäude perfekt aus. So entsteht eine lebendige Architekturgeschichte, an der man sich kaum sattsehen kann.

Die Bücher sind direkt bei Jean Molitor erhältlich: https://jean.molitor.photography/shop/