Ausstellung "Meine jüdischen Eltern, meine polnischen Eltern"
Eine Ausstellung der Assoziation „Kinder des Holocaust“ Polen mit Unterstützung des Büros der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Warschau

Während der deutschen Okkupation Polens im Zweiten Weltkrieg konnten etwa 5.000 von annähernd einer Million jüdischen Kindern gerettet werden, weil sie von ihren Eltern in die Obhut polnischer Familien gegeben wurden. Die Polinnen und Polen, die sich eines Kindes annahmen, wurden später oft auch seine Eltern. Im Allgemeinen hielten sie die Adoption geheim, einige enthüllten die Wahrheit vor ihrem Tod, andere nahmen sie mit ins Grab.
Die Ausstellung „Meine jüdischen Eltern, meine polnischen Eltern“ porträtiert beispielhaft 15 Personen, geboren zwischen 1939 und 1942, die die erschütternde Geschichte ihres Lebens erzählen und von der Suche nach Spuren ihrer jüdischen Verwandten, Namen und Geburtsdaten berichten.
Die Ausstellung wurde von der Assoziation „Kinder des Holocaust“, Polen, gemeinsam mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung erarbeitet und im Frühjahr 2015 erstmalig im Museum zur Geschichte der polnischen Juden in Warschau präsentiert. Von Januar bis April 2018 war sie im Landtag Brandenburg zu sehen, nach Stationen im Schloss Bad Freienwalde und im Rathaus Senftenberg ist diese Ausstellung nun in Brandenburg gleich mehrfach in diesem Jahr zu sehen.
Evangelische St. Marienkirche in Kyritz - vom 2. Juni bis 30. Juli 2023
Dank des Engagement eines Vorbereitungskreises aus Bürgerinnen und Bürger der Stadt Kyritz, der Evangelische Kirchengemeinde, des Wegemuseums /Galerie Alter Laden Wusterhausen/Dosse, der Netzwerks Jüdisches Leben erinnern, der Gemeinde Heiligengrabe, des Gymansiums Kyritz, von ARTrium Schönhagen und der Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg wird die Ausstellung "Meine jüdischen Eltern, meine polnischen Eltern" im Sommer in Kyritz gezeigt und mit einigen Veranstaltungen begleitet werden.
- Evangelische St. Marienkirche Kyritz
Johann-Sebastian-Bach-Str. 51, 16866 Kyritz - 2. Juni 2023 bis 30. Juli 2023
montags bis sonntags von 13.00 bis 16.00 Uhr
BEGLEITENDE VERANSTALTUNGEN
(Details weiter unten)
- Freitag, 2. Juni 2023, 10.30 Uhr
St. Marienkirche (Johann-Sebastian-Bach-Str. 51, 16866 Kyritz)
Eröffnung der Ausstellung "Meine jüdischen Eltern, meine polnischen Eltern" - Freitag, 2. Juni 2023, 12.00 Uhr
St. Marienkirche (Johann-Sebastian-Bach-Str. 51, 16866 Kyritz)
Gespräch von Schülerinnen und Schülern mit dem Historiker und Ausstellungsmacher Dr. Holger Politt (Warschau) -
Freitag, 2. Juni 2023, 19.30 Uhr
ARTrium Schönhagen (Schönhagener Dorfstr. 22a, 16866 Gumtow)
Nelly & Nadine
Vorführung des Dokumentarfilms (Regie: Magnus Gertten, Schweden/Belgien/Norwegen 2022, 92 min.) mit Einführung und Diskussion -
Mittwoch, 14. Juni 2023, 19.00 Uhr
Wegemuseum / Galerie Alter Laden (Am Markt 3, 16868 Wusterhausen/Dosse)
Geboren in Shanghai als Kind von Emigranten
Vortrag mit dem Zeitzeugen Peter Krips - Sonntag, 30. Juli 2023, 17.00 Uhr
St. Marienkirche (Johann-Sebastian-Bach-Str. 51, 16866 Kyritz)
Abschlusskonzert mit der Aufführung der Mauthausen-Kantate
Faltblatt zur Ausstellung und zum Begleitprogramm in Kyritz
ERÖFFNUNG DER AUSSTELLUNG "MEINE JÜDISCHEN ELTERN, MEINE POLNISCHEN ELTERN"
Freitag, 2. Juni 2023, 10.30 Uhr
St. Marienkirche Kyritz
Johann-Sebastian-Bach-Str. 51, 16866 Kyritz
- mit Stimmen von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen vorgetragen von Jane Zahn (Kabarettistin und Liedermacherin)
- mit Grußworten der Bürgermeisterin der Stadt Kyritz, Nora Görke und des Pfarrers Daniel Feldmann
- mit Einführung durch den Historiker und Ausstellungsmacher Dr. Holger Politt (Warschau)
- mit Musik durch prignitzfolk

GESPRÄCH VON SCHÜLER*INNEN MIT DEM HISTORIKER UND AUSSTELLUNGSMACHER DR. HOLGER POLITT (Warschau)
Freitag, 2. Juni 2023, 12.00 Uhr
St. Marienkirche Kyritz
Johann-Sebastian-Bach-Str. 51, 16866 Kyritz
- Input und Gespräch mit dem Historiker und Ausstellungsmacher Dr. Holger Politt
NELLY & NADINE
Filmvorführung mit Gespräch
Freitag, 2. Juni 2023, 19.30 Uhr
ARTrium Schönhagen
Schönhagener Dorfstr. 22a, 16866 Gumtow
- Vorführung des Dokumentarfilms "Nelly & Nadine"
(Regie: Magnus Gertten, Schweden/Belgien/Norwegen 2022, 92 min.) - mit Einführung durch Insa Eschebach (von 2005 bis 2020 Leiterin der Gedenkstätte KZ Ravensbrück)
- Moderation: Mathias Richter (Journalist)
Der Film handelt von der Geschichte der Opernsängerin Nelly Mousset-Vos und der chinesischen Diplomatentochter Nadine Hwang, die beide im Konzentrationslager Ravensbrück inhaftiert waren, sich dort kennenlernten, überlebten und ihr weiteres Leben zusammen verbrachten.
Es ist die Lebensgeschichte der beiden Frauen, erzählt anhand einer Kiste mit Dokumenten, Filmen und Tagebuchaufzeichnungen, die Nelly ihrer Nichte Sylvie vererbt hat. Die Nichte wiederum hat große Ängste, die Dokumente in die Hand zu nehmen. Zusammen mit dem Dokumentarfilmer Magnus Gertten aus Schweden stößt sie nicht nur auf die Erinnerungen ihrer Großmutter an das KZ, sondern auch auf Zeugnisse eines gemeinsamen Lebens mit Nadine – einer Paarbeziehung, die von der Familie nie als solche benannt wurde.
Insa Eschebach, die frühere Leiterin der Gedenkstätte KZ Ravensbrück, wird in den Film einführen. Im Anschluss an den Film wird es eine Diskussion geben.
Eintritt 7 Euro, ermäßigt 3 Euro
Veranstalter Phronesis Diskurswerkstatt gGmbh, gefördert durch die Brandenburgische Landeszentrale für politische Bildung

GEBOREN IN SHANGHAI ALS KIND VON EMIGRANTEN
Vortrag
Mittwoch, 14. Juni 2023, 19.00 Uhr
Wegemuseum / Galerie Alter Laden
Am Markt 3, 16868 Wusterhausen/Dosse
- Vortrag und Gespräch mit dem Zeitzeugen Peter Krips
Der Zeitzeuge Peter Krips wurde im jüdischen Ghetto in Shanghai geboren, wohin seine Eltern 1939 vor den Nazis geflohen waren. Nach Kriegsende kam die Familie nach Deutschland zurück.
Peter Krips vermag es, seine Zuhörer in den Bann zu ziehen mit lebendigen Geschichten über seine Familie, das Ghetto in Shanghai und das Leben als Jude in Deutschland. Er hat lange Jahre in Perleberg gelebt.

MAUTHAUSEN-KANTATE
Abschlusskonzert zur Ausstellung
Sonntag, 30. Juli 2023, 17.00 Uhr
St. Marienkirche
Johann-Sebastian-Bach-Str. 51, 16866 Kyritz
Die Mauthausen-Kantate ist ein Zyklus von vier Liedern des griechischen Komponisten Mikis Theodorakis, aufbauend auf Texten des griechischen Dichters Iakovos Kambanellis, der das Konzentrationslager Mauthausen durchlitten und überlebt hat.
- Aufführung der Mauthausen-Kantate durch
- Fanny Saalschmidt (Flöten, Klarinette, Gesang),
- Jan Osterloh (Gitarre, Klavier, Gesang),
- Gudrun Bartscher (Geige, Cello, Gesang),
- Reiner Bartscher (Posaune, Percussion) und
- Martin Bartscher (Trompete, Percussion, Gesang)
- Einführung: Cathleen Bürgelt (RLS Brandenburg)
