Nachricht | Das faschistische Jahrhundert: nächstes Gespräch in der Reihe

3.12.: Linke Geschichtsschreibung gegen nationalistische Indienstnahme

Die Rosa-Luxemburg-Stiftung und das Willi-Münzenberg-Forum laden zu vier Online-Veranstaltungen ein, die unter dem Titel "Das faschistische Jahrhundert" mit Lesen und Sprechen dem rechten Zeitgeist Fundiertes entgegensetzen will. 

Eine Anmeldung ist zu den einzelnen Veranstaltungen erforderlich.

Alle Infos gesammelt gibt es im Faltblatt und einzeln etwas weiter unten (mit dem Link zur jeweiligen Anmeldung).

Zuvor jedoch noch der Hinweis auf die Vorstellung des Buches "Das faschistische Jahrhundert. Neurechte Diskurse zu Abendland, Identität, Europa und Neoliberalismus", hrsg. von Friedrich Burschel - die im September 2020 im Hof des Buchladens "Schwarze Risse" in Berlin stattgefunden hat und die bei der RLS noch angehört werden kann. Mit dabei waren in der von Friedrich Burschel moderierten Runde die Autor*innen Felix Schilk, Natascha Strobl und Volkmar Wölk. Hier der Link zum Mitschnitt.


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Donnerstag | 3.12.2020 | 19:30 Uhr | digital!
Wider den Strich
Linke Geschichtsschreibung gegen nationalistische Indienstnahme

 

Die rechten Angriffe auf die Erinnerungskultur und ein plurales Geschichtsverständnis nehmen zu – auch in Deutschland. Ziel ist eine geschichtspolitische «180-Grad-Wende» (Höcke) und die Umdeutung der Vergangenheit zum Zwecke der Verklärung: Die Identifikation mit der «eigenen» Geschichte ist zentraler Bestandteil eines nationalistischen Narrativs. Doch was vermag linke Geschichtsschreibung dagegen? Kann es antifaschistische und linke Geschichtsschreibung geben ohne eigene Held*innenmythen? Oder kann eine linke, eine Geschichte von unten nicht ohnehin nur gegen den Strich traditioneller Historiographie gebürstet sein?

Darüber diskutieren wir mit Anke Hoffstadt (Hochschule Düsseldorf), Patrice Poutrus (Universität Erfurt) und Fabian Virchow (Hochschule Düsseldorf). Moderation: Anika Taschke (Historisches Zentrum RLS)

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Mittwoch | 16.12.2020 | 19:30 Uhr | digital!
Frauenhass und rechter Terror: «Incels»
Geschichte, Sprache und Ideologie eines Online-Kults

 

«Incels» ist die Kurzform für «Involuntary Celibates» – unfreiwillig im Zölibat Lebende. Sie treffen sich in Onlineforen und auf Imageboards und lamentieren darüber, keinen Sex zu haben, obwohl dieser ein naturgegebenes männliches Grundrecht sei. Im mildesten Falle artikuliert sich ihr Denken in Depressionen und Selbstmitleid, im schlimmsten Falle in der Glorifizierung von Kindesmissbrauch, sexueller Gewalt oder dem Femizid. Incels sind jedoch keine «schwarzen Schafe» oder «Ausnahmeerscheinungen» innerhalb der kapitalistisch-patriarchalen Verhältnisse, sondern Ausdruck einer Gesellschaft, in der die Abwertung des Weiblichen an der Tagesordnung ist. Obwohl Incels weltweit für Gewalt- und Terrorakte gegen Frauen* verantwortlich sind, gibt es wenig Profundes über sie. Es ist das Verdienst der Publizistin und Autorin Veronika Kracher, eine erste umfassende Darstellung und Analyse des Phänomens vorzulegen. Im Gespräch mit ihr: Juliane Lang (Uni Gießen/ Forschungsnetzwerk Frauen und Rechtsextremismus).

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Mittwoch | 13.1.2021 | 19:30 Uhr | digital!
«Konformistische Rebellen»
Warum ist der autoritäre Charakter so aktuell und wie hängt er mit Identitätspolitik zusammen?

Zahlreiche Zeitdiagnosen kreisen um den gemeinhin unerwarteten Aufstieg autoritärer Parteien und Bewegungen, der gegenwärtig weltweit zu beobachten ist. Knüpft man indes an die Erkenntnisse der frühen Frankfurter Schule zum autoritären Charakter an, so überrascht die Attraktivität der neuen «falschen Propheten» keineswegs. Von den rund 20 Autor*innen des Bandes «Konformistischen Rebellen. Zur Aktualität des autoritären Charakters» ist Karin Stögner (Uni Passau) eingeladen, um über das Verhältnis von autoritärem Charakter und Identitätspolitik zu sprechen. Mitherausgeber Andreas Stahl (Rosa Salon) führt allgemein in den Band ein. Moderation: Anika Taschke (Historisches Zentrum RLS).

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Schon vorbei, aber mitgeschnitten:

Donnerstag | 12.11.2020 | 19:30 Uhr | digital!
Vernetzter Faschismus
Ein umstrittenes Phänomen und seine digitale Form

Wie tauglich ist der Faschismus-Begriff Mussolinischer Prägung für die aktuellen Erscheinungen eines globalen Rechtsrucks mit so unterschiedlichen autoritären Akteur*innen wie Putin, Orbán, Bolsonaro, Trump, Le Pen und in Deutschland Höcke? Mit welchen manipulativen Techniken versuchen rechte Hetzer*innen in den sozialen Medien, Ängste zu verstärken, Verwirrung zu stiften und Mehrheitsverhältnisse zu verzerren?

In einer doppelten Buchpräsentation beleuchten zum einen der britische Faschismusforscher Roger Griffin (Oxford Brookes University) und sein Übersetzer Martin Hamre die Genese wissenschaftlicher Annäherungen einer vergleichenden Faschismusforschung. Zum anderen präsentieren die beiden Autoren Maik Fielitz (IDZ Jena) und Holger Marcks (Universität Hamburg) ihre Neuerscheinung «Digitaler Faschismus». Die Politikwissenschaftlerin Natascha Strobl (Wien) wird mit die Autoren der beiden Bücher klären, was sie miteinander verbindet und welche Rolle dabei der Faschismusbegriff spielt.

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