4. November 2019 Ausstellung/Kultur Eröffnung der Ausstellung "Schicksal Treuhand - Treuhand-Schicksale"

Information

Veranstaltungsort

Friedensgedächtniskirche Lauchhammer
Kirchstr. 1
01979 Lauchhammer

Zeit

04.11.2019, 18:00 - 20:00 Uhr

Themenbereiche

Arbeit / Gewerkschaften, Wirtschafts- / Sozialpolitik, 30 Jahre 89/90

Zugeordnete Dateien

Kooperation mit dem Traditionsverein Braunkohle Lauchhammer e.V. und der WEQUA GmbH Lauchhammer


Die Treuhandpolitik brach 1990 wie ein Schicksalsschlag über die Ostdeutschen herein. Waren sie im Herbst 1989 selbstbewusst für Freiheit und Demokratie auf die Straßen gegangen, nahm ihr Leben nun eine ungewollte Wendung. 

9.000 volkseigene Betriebe mit insgesamt 4,1 Millionen Arbeitsplätzen sollte die Treuhandanstalt innerhalb kürzester Zeit «markttauglich» machen. Die Betriebe wurden privatisiert oder liquidiert. Millionen Menschen wurden arbeitslos. Wie erging es den Menschen dabei? Wie gingen sie mit dieser «Schocktherapie» um? Wie verarbeiteten sie die biografischen Brüche? 

Davon erzählt die Ausstellung der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Sie gibt einen Einblick in die Vielzahl der Lebenswege. Die 13 ausgewählten Branchen und Betriebe stehen exemplarisch für die ostdeutsche Wirtschaft. Die meisten ostdeutschen Familien waren vom Wirken der Treuhandpolitik betroffen, ihr ausgeliefert. Sie erlebten die Treuhandanstalt als Schicksalsmacht.

Die Rosa-Luxemburg-Stiftung lässt in der von Rohnstock-Biografien kuratierten Ausstellung Zeitzeug*innen zu Wort kommen, deren Lebensgeschichte durch das Agieren der Treuhandanstalt unmittelbar beeinflusst wurde. Sie waren zur Wendezeit beispielsweise Schlosser auf der Neptunwerft Rostock, Kranführerin im Stahlwerk Riesa, Maurer im Chemiekombinat Buna, Kumpel im Kaliwerk Bischofferode, Fernsehelektronikerin in Oberschöneweide - oder Sicherheitsinspektor im Braunkohlenkombinat Lauchhammer oder Betriebsdirektor des VEB Braunkohlenveredlung Lauchhammer.

Als lebensgroße Porträts treten sie den Besucher*innen in der Ausstellung buchstäblich auf Augenhöhe gegenüber und berichten von ihren Erfahrungen. Über QR-Code können kurze Sequenzen aus ihren Erzählungen angehört werden, in denen sich die damalige Stimmungslage auch heute noch widerspiegelt.

Dass die Ausstellung nun in Lauchhammer zu sehen ist, ist dank der Zusammenarbeit mit dem Traditionsverein Braunkohle Lauchhammer e.V. und der WEQUA GmbH Lauchhammer möglich geworden.

Gemeinsam laden wir sehr herzlich zur Eröffnung am Montag, dem 4. November 2019, um 18 Uhr in die Friedensgedächtniskirche Lauchhammer ein. Mit dabei sein werden an diesem Abend:

  • Roland Pohlenz (Bürgermeister von Lauchhammer)
  • Marlen Block (MdL, stellvertretende Vorsitzende der Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg)
  • Axel Troost (Senior Fellow für Wirtschafts- und Europapolitik bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung)
  • Zeitzeug*innen


Die Ausstellung ist dann ab 5. bis 22. November in der Friedensgedächtniskirche in Lauchhammer zu sehen, und zwar zu folgenden Öffnungszeiten:

  • Dienstag bis Freitag: 10 bis 17 Uhr
  • Samstag und Sonntag: 13 bis 17 Uhr

Der Eintritt ist frei.

Standort

Kontakt

Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg

Telefon: +49 331 8170432